Sustainable Futures for Museums and Heritage Sites 
 

Nachhaltigkeits-ziele 

 

Das Projekt „GreenMuseumHub“ fokussiert das Thema Nachhaltigkeit, das im Museumssektor international unter dem Schlagwort ‚Green Museum‘ firmiert. Bereits 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Deren Kernstück bilden 17 Sustainable Development Goals (SDG), die drei Dimensionen von Nachhaltigkeit verknüpfen: Soziales, Umwelt/Ökologie und Wirtschaft/Ökonomie. Ihre Umsetzung stellt für die Museums- und Kulturarbeit in Deutschland wie in der MENA-Region ein neues globales Paradigma dar, das die gesellschaftliche Verantwortung der Museen, wie sie von der im Sommer 2022 verabschiedeten neuen Museumsdefinition des International Council of Museums (ICOM) hervorgehoben wird, einfordert. 

Das Projekt zielt aus seiner inhärenten Zielsetzung, die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit im Kultursektor und in der Zivilgesellschaft zu stärken, auf nachhaltige Wirkungen über den Förderzeitraum hinaus. Sie betreffen dezidiert folgende Sustainable Development Goals (SDG) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung: 


SDG 4: Hochwertige Bildung

Durch das starke Netzwerk aus den beteiligten Universtäten, aus ägyptischen, deutschen und tunesischen Museen, privatwirtschaftlichen Agenturen, Nichtregierungsorganisationen, staatlichen Behörden, Hochschuleinrichtung sowie einer bildungspolitischen Einrichtung in staatlich-kommunaler Trägerschaft bündelt das GreenMuseumHub Expertisen aus verschiedenen hochrangigen Bildungseinrichtungen. Diese werden nicht nur an den akademischen Nachwuchs weitergegeben, sondern wirkten insbesondere über das geplante Ausstellungsprojekt „Green Culture: Sustainability and me“ in die Zivilgesellschaft hinein. Durch die Maßnahmen des kulturellen Rahmenprogramms und museumspädagogischen Begleitprogramms sollen sich zudem Zielgruppen außerhalb des Bildungsbürgertums hochwertig weiterbilden können. Dies wird ebenso durch einen begleitenden YouTube-Kanal und eine digitale Ausstellung über den Förderzeitraum hinaus ermöglicht.


SDG 5: Geschlechtergleichheit + SDG 10: Weniger Ungleichheiten

Ein:e Diversitätsagent:in wird den Projektverlauf hinsichtlich Antidiskriminierung kritisch begleiten und ggf. intervenieren, um sicherzustellen, dass alle Geschlechter den gleichen Zugang erhalten. Durch die Erfahrungen des akademischen Nachwuchses im Zusammenhang mit den Projektaktivitäten werden diese Ansätze auch über den Förderzeit-raum hinaus multipliziert.


SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

 Durch die Vermittlung von Nachhaltigkeitsstrategien an Museen und Heritage Sites verbessern Städte und Gemeinden ihre Nachhaltigkeitsstrukturen. Zum einen sind jene Orte wichtige Stätten der Kulturpolitik, zum anderen verankern Besucher*innen das dort Erlernte tiefer in der Gesellschaft ihrer Heimat. Das wirkt wiederum über den Förderzeitraum hinaus.


SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion +            SDG 13: Maßnahmen zum Umweltschutz

Durch die ökologisch und ökonomisch nachhaltig geplante Pop-Up-Ausstellung (z.B. umweltfreundliche Materialien, möglichst geringer CO2-Abdruck, Nutzung der Ressourcen des Netzwerks) wird ein Vorbild für nachhaltigen Konsum und Produktion geschaffen, das auch nach dem Förderzeitraum wirkungsmächtig bleibt.



SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen + SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Diese Aspekte werden insbesondere durch das starke Netzwerk „Museum Network Germany–MENA Region“ garantiert. Maßnahmen wie ein Workshop zu interkultureller Zusammenarbeit, ein:e Diversitätsagent:in und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe liefern die Basis für ein friedvolles und gerechtes Miteinander zahlreicher Netzwerkpartner aus den Ländern Ägypten, Deutschland und Tunesien. Das Netzwerk stellt Institutionen Partner an die Seite, die sie durch Expertise und Ressourcen gegen Krisen stärken. Durch eine professionelle und partnerschaftliche Zusammenarbeit werden diese Kontakte auch über den Förderzeitraum wirksam bleiben. Nachhaltigkeit als Lösungsstrategie gegen die großen Konflikte unserer Zeit wird nach dem Förderende 2025 weiter bestehen bleiben, gleichfalls die Kontakte des partnerschaftlich arbeitenden Netzwerks. Durch die Schaffung einer gemeinsamen digitalen Plattform für die Veranstaltungen der GreenMuseumCamps und die Ausstattung der universitären Partner mit professionellem Equipment für digitale Konferenzen werden schließlich die Grundlagen gelegt, digitale und hybride Kooperationen auch nach 2025 gemeinschaftlich als gestärkte Institutionen fortzusetzen. Das größte Risiko für die nachhaltigen Wirkungen ist sicherlich ein Bruch der Netzwerkpartner miteinander. Denn würden die Beteiligten nicht oder nicht mehr miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, wo mit alle Outputs und Outcomes auf dem Spiel stünden. Das Netzwerk ist der daher zentrale Baustein für das Gelingen der Projektziele. Dies könnte durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: − Interkulturelle Konflikte: Diesen wirken präventive Maßnahmen wie der Workshop für interkulturelle Zusammenarbeit oder der:die Diversitätsagent:in entgegen. − Persönliche Konflikte: Sie können nur durch ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis aller Beteiligten gemeistert werden. Mobilitäten und Aufenthalte mit gemeinsamen Exkursionen, kulturellem und kulinarischen Austausch und geteilten persönlichen Erlebnisse tragen dazu maßgeblich bei. − Wirtschafts- und Energiekrise: Mobilitäten und Aufenthalte könnten dadurch unerschwinglich werden. Zahlreiche geplante digitale Komponenten der Zusammenarbeit wirken diesem Risiko entgegen, gleich wohl ist den Antragsteller*innen bewusst, dass physische Treffen für ein vertrauensvolles Miteinander kaum zu ersetzen sind. Sollte einem Partnerland sogar ein großräumiger Black Out drohen, würde das Projekt vermutlich scheitern, denn eine Strategie für die Lösung einer solchen nationalen oder globalen Krise solchen Ausmaßes liegt außerhalb der Handlungsmöglichkeiten der Netzwerkpartner.